Truppenabzug bleibt sinnvollste Strategie
02. Jul 2009
Wir machen seit Jahren die Erfahrung, dass sich beim Afghanistaneinsatz die Gewalt zuspitzt. Der zivile Aufbau gerät in den Hintergrund und die Bundeswehr wird mehr und mehr zur Zielscheibe von Angriffen und selbst zum Akteur in bewaffneten Kämpfen. In der Befriedung des Landes gibt es kaum Fortschritte aber eine Eskalation der Gewalt.
Der Versuch, einen humanitären Friedenseinsatz zu realisieren, muss als gescheitert angesehen werden. Das Militär wird von der Zivilbevölkerung in Afghanistan als Besatzung erlebt. Dem muss die Bundesregierung ins Auge sehen und auf eine Änderung der Strategie hinwirken.
Es wäre Augenwischerei anzunehmen, die Bundeswehr würde nicht immer noch stärker in Kampfhandlungen verwickelt. Wer das nicht will, muss den Abzug der Truppen planen und vorbereiten. Dazu fordert pax christi seit Jahren auf.
Für die Zukunft Afghanistans geht es darum, den Aufbau der Infrastruktur und verlässlicher Rechts- und Sicherheitsstrukturen immer mehr in die Hände der Verantwortlichen vor Ort zu legen. Die Unterstützung beim Aufbau der Polizei macht Sinn. Aber Polizei ist eine zivile Aufgabe keine militärische.